Mit seinen bewußt belassenen, allgegenwärtigen Spuren vergangener Jahrhunderte verbindet das Herrenhaus Dölitz die Gegenwart auf magische Weise mit einer Vielzahl von Vergangenheiten - von den aristokratischen Anfängen im 16. Jahrhundert über die sozialistische Zwecknutzung bis in die heutige Zeit der Wiederentdeckung der Bedeutung von Originalität und Authentizität.
Renovieren heißt immer auch zerstören. Dank des bewussten Verzichts, den alten Gebäudekörper einer modisch-romantisierenden Einheits-Kur zu unterziehen, atmet das Herrenhaus Dölitz Authentizität aus allen Poren: Schrundige Flächen, Risse, Brüche, Flecken und Falten sind die Spuren der vielen gelebten Leben, die diesem Haus seine Seele gaben und geben.
Und die jetzigen Bewohner und Besucher fügen ihre eigenen Spuren hinzu: im Herrenhaus Dölitz kann man leben, wohnen, wachen, schlafen, feiern, lernen und vergessen. Ein Ort - so öffentlich wie privat. Ein Ort für alle Fälle...
Auf einem alten Gewölbekeller aus dem 15. Jahrhundert entstand im Jahre 1665 das heutige Herrenhaus Dölitz. In zurückhaltender Schlichtheit und überschaubarer Größe vereinigen seine Räume und Fluchten die morbid-gediegene Eleganz eines ehemaligen Adelssitzes mit dem Dörfischen eines einfachen Bauernhauses. Keine künstliche Schönheits-OP, kein bauliches Lifting haben diesem Ort etwas von seiner Wahrhaftigkeit genommen. Die Ausstattung des Hauses sucht diesem Geist nachzuspüren - Möbel, Fund- und Versatzstücke wollen mit ihrem gelebten Vorleben die Vergangenheit und Vergänglichkeit der Räume in Szene setzen. Das Herrenhaus bietet in zwei Wohnungen Platz für insgesamt 8 Gäste.
Jeden dritten Samstag im Monat um 13.00 Uhr führt Hausherr Hans Ronald van der Starre sachkundig durch das Herrenhaus. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen.